Hammann hat Stress
Frauenhandball: SG Ottersheim/Bellheim und TSV Kandel im Oberliga-Duell
BELLHEIM/WÖRTH (mame). Zweites von drei aufeinander folgenden Südpfalz-Derbys für die Oberliga-Handballerinnen des TSV Kandel: Nach dem Erfolg gegen die SG Albersweiler/Hauenstein/Ranschbach kann er den heutigen Gastgeber SG Ottersheim/Bellheim/Zeiskam weiter Richtung Pfalzliga drücken (18 Uhr, Spiegelbachhalle Bellheim).
Die SG ist einer der Lieblingsgegner für die Kandelerinnen um Trainer Jens Rührer. Nicht nur weil sich Spielerinnen beider Mannschaften schon aus gemeinsamen Dudenhofener Zeiten kennen und schätzen. Der TSV behielt in den bisherigen Spielen meist klar die Oberhand.
Die Lockerheit sei wieder zurück bei seinen Spielerinnen, sagt Rührer. Ebenfalls zurückkehren könnte Susanne Dohe, die seit Wochen mit einer komplizierten Schulterverletzung zu tun hatte. „Ich will aber kein Risiko eingehen, vielleicht braucht sie noch etwas Zeit", sagt Rührer und warnt: „Es wird sicher nicht leicht in Bellheim. Die stehen unter Druck, es ist ein Derby, da sind Emotionen im Spiel, man braucht gute Nerven und Glück, weil jede Spielerin noch ein paar Prozent mehr aus sich herausholen kann."
Nach der kurzfristigen Verlegung des Spiels bei den VTV Mundenheim ist Katja Brills SG ausgeruht, sie hatte zwei Wochen Zeit, die Schlappe gegen Konz zu verdauen. Die VTV hatten um eine Verlegung gebeten, weil sie nicht genug Spielerinnen hatten. Brill stimmte dem Antrag zu. Nicht alltäglich. „Wir wollen den Klassenerhalt in der Halle schaffen", sagt Brill, die vorgibt, keinen erhöhten Druck zu spüren: „Wir wussten die ganze Zeit, dass es eng wird, von daher ist die Situation nicht neu."
Die jüngsten Pleiten führt Brill darauf zurück, dass meist nur sieben bis neun Spielerinnen im Training waren: „Wir hatten Verletzte, Kranke und beruflich Abwesende." Eine davon ist Sandra Hammann, die Mittelspielerin, die sich die Aufgabe mit Anna Humbert teilt, seit sich Daniela Jennewein verletzt hat.
Die 21-jährige Zeiskamerin studiert in Mainz Sport und Biologie auf Lehramt und trainiert unter der Woche nur einmal in Bellheim, hält sich sonst beim FSV Mainz 05 fit. „Das ist stressig", sagt Hammann, die schon seit 17 Jahren bei der OBZ spielt. „Ich mag es, das Spiel zu machen, kann aber auch am Kreis spielen", sagt sie. Etwas ratlos ist sie, wenn man sie fragt, woran es zuletzt haperte: „Vielleicht sind wir in der Abwehr ab und an nicht diszipliniert genug gewesen. Jetzt ist jeder Punkt wichtig. Wir sind in Zugzwang. Es ist ein Derby, das wir gewinnen wollen - auch um uns fürs Hinspiel zu revanchieren."
Der TV Wörth kämpft gegen die VTV Mundenheim (Sonntag, 18 Uhr) um die letzte realistische Chance, dem Abstiegsgespenst noch von der Schippe zu springen. Mundenheim liegt auf dem ersten Nichtabstiegsplatz, ist dem TV Wörth um sieben Punkte voraus bei einem Spiel weniger. Sollte Wörth die Bienwaldhalle abermals als Verlierer verlassen, kann Trainer Chrust beginnen, für die Pfalzliga zu planen.
Quelle:
Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Pfälzer Tageblatt - Ausgabe Weinstraße
Ausgabe: Nr.24
Datum: Samstag, den 29. Januar 2011
Seite: Nr.12
"Deep-Link"-Referenznummer: '7290242'
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