Hallo Thorsten,
herzlich Willkommen in der TSV-Familie. Erzähl uns doch zuerst einmal etwas über dich:
Mein Name ist Thorsten Kuschel, ich bin 37 Jahre alt und komme eigentlich aus Karlsruhe, bin aber hier in Südpfalz aufgewachsen. Zwischenzeitlich habe ich wieder einige Jahre in Karlsruhe gelebt, bevor ich jetzt wieder „zurückgekommen“ bin. Ich arbeite als Lehrer für die Fächer Mathe, Sport und Informatik am Europa-Gymnasium in Wörth. Schule und Handball prägen also meinen Tages- und Wochenalltag. Wenn ich mal „Pfeif-frei“ habe, bin ich trotzdem in der Sporthalle, im Fitnessstudio, auf der Skipiste oder auf dem Fahrrad anzutreffen. Also immer in Bewegung .
Deine große Leidenschaft ist die Tätigkeit als Schiedsrichter. Seit wann machst du das und wie bist du dazu gekommen? Was waren deine größten Erfolge?
Absolut! Ich bin tatsächlich schon seit 23 Jahren Schiedsrichter – eine wahnsinnig lange Zeit! Damals, ich war in der C-Jugend, hat mein Trainer uns im Training motiviert, die Schiedsrichter-Ausbildung zu machen. Das würde Spaß machen, wichtig für den Verein sein und man könne sich ein bisschen Taschengeld dazuverdienen. Dann haben das insgesamt 5 Mitspieler und ich gestartet, ohne genau zu wissen, was uns da wohl erwartet. Aber ich habe es bis heute keine Sekunde bereut!
Als Schiedsrichter ist das Wort „Erfolg“ so eine Sache. Man kann ja nicht, wie Mannschaften bzw. Spieler, Spiele oder Titel gewinnen. Aber ich bin durchaus stolz, seit 2005, also mittlerweile seit 16 Jahren, im Bundesligabereich des DHB und seit 2018 sogar in der 1. Bundesliga Spiele zu pfeifen. Über diesen langen Zeitraum Woche für Woche durch Deutschland zu fahren, bereits über 440 DHB-Einsätze gehabt und sich auf dieser Ebene etabliert zu haben, ist einfach eine tolle Sache!
Wie können deiner Meinung nach junge Menschen für die Schiedsrichtertätigkeit begeistert werden? Welchen Tipp hast du für Jungschiedsrichter?
Die Schiedsrichterei ist ein tolles, aber sicherlich auch anspruchsvolles Hobby, welches man einfach selbst erlebt haben muss, um die Begeisterung zu erfahren. Leider wird die Funktion des Schiedsrichters in der Öffentlichkeit oftmals nicht besonders positiv dargestellt – deshalb „reisen“ sich auch nicht so viele (junge) Menschen darum – wer will schon freiwillig eine „unangenehme“ Aufgabe übernehmen? Aber der Ansatz ist absolut falsch! Es macht total viel Spaß, auf dem Spielfeld mit dabei zu sein, das Spiel als „Challenge“ zu sehen und immer wieder neue Menschen und Situationen kennen zu lernen. Um aber junge Menschen ins Boot zu holen, bedarf es Anreize zu schaffen: z.B. die Verdienstmöglichkeit im Lieblingssport Handball, die Anerkennung und Unterstützung im Verein, eine möglichst große Gruppe zur Ausbildung zu motivieren – gemeinsam ist es immer schöner!
Mein Tipp für Jungschiedsrichter: Ein freundliches, aber bestimmtes Auftreten - Das ist meine Devise und das kann ich dir nur ans Herz legen. Das Spiel darf kein Kampf werden. Versuch stattdessen, ein Miteinander auf dem Feld zu schaffen - aber wenn du entscheiden musst, dann entscheide auch!
Welche Aufgabe wirst du beim TSV übernehmen? Wieso hast du dich für unseren Verein entschieden?
Ich hatte immer einen guten Kontakt und Draht zum TSV. Durch Zufall bin ich im Sommer mal wieder mit Evi und Frank Mohrmann ins Gespräch gekommen und habe festgestellt, dass der TSV das bietet, was man sich als Handballer wünscht: einen gut aufgestellten Verein mit gesunden Ambitionen und engagierten Mitgliedern, tollen Ideen und Projekten und einer tollen Gemeinschaft. Das hat mir imponiert. In diesem Zuge haben wir auch viele Ideen ausgetauscht, wie ich mich im Verein durch meine „Expertise“ einbringen könnte, zum Beispiel durch Schiedsrichtertrainings in den Jugendmannschaften oder Unterstützung der (kommenden) Schiedsrichter im Verein. Daher freue ich mich sehr, nun Teil der TSV-Familie zu sein.
Wir freuen uns ebenfalls, dass du nun ein Teil von uns bist